Die Remanenzwirkung beschreibt die zeitliche Dauer, in der ein Desinfektionsmittel nach der Anwendung auf der Haut oder Oberflächen wirksam bleibt und den Anwendungsbereich vor einer Neubesiedelung durch Keime schützt.
Die meisten modernen Desinfektionsmittel setzen auf eine Kombination aus schnell wirksamen Alkoholen und etwas langsamer, jedoch nachhaltiger wirksame Biozide als Remanenzwirkstoffe. Die alkoholischen Bestandteile sorgen für eine unmittelbare Desinfektionswirkung, verflüchtigen sich jedoch an der Luft relativ schnell.
Remanenzwirkstoffe verdunsten nicht oder nur sehr langsam und bleiben somit längere Zeit im Anwendungsbereich aktiv. Eine lange Remanenzwirkung ist beispielsweise wichtig bei Händedesinfektionsmitteln, die im OP-Bereich, bei chirurgischen Eingriffen oder der Anlage peripherer Venenkatheter verwendet werden.
Gängige Remanenzwirkstoffe sind beispielsweise Antiseptika wie Chlorhexidin (CHX), welches häufig auch in Mundspüllösungen verwendet wird oder Octenidin, welches (meist zusammen mit Phenoxyethanol) auch in Präparaten zur Wunddesinfektion enthalten ist.